Zartbitter

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Beschreibung

„Zartbitter“ ist der Name dieses Jazz-Quartetts, und gleichzeitig das Motto dieser CD – sie hat den Schmelz von Barmusik und zugleich das Flair von edlen Jazzballaden und groovenden Standards. Die CD ist gleichzeitig die einzige Solo-CD, die der 2016 verstorbene Heinz Bierling hinterlassen hat.

Wenn Heinz Bierling zum Altsaxophon greift, dann erklingen mit seinem unverwechselbaren schneidend-scharfen Sound gefühlvolle und zugleich hintergründige Balladen. Auf dem Tenorsaxophon wird es schon zärtlicher: Entspannt dahingehauchte Melodien, bald Swing, bald Latin; aber auch rockig röhrende Titel bereichern diese Aufnahmen um weitere Facetten. Wenn dann noch die Klarinette in’s Spiel kommt, geht auch schon mal so richtig groovy die Post ab. Die virtuosen Soli lassen manchmal auch geographische Grenzen verwischen, wenn wie bei Caravan auch Elemente der Klezmer-Musik verarbeitet werden. Daß auf dem Akkordeon auch gejazzt werden kann, ist leider fast in Vergessenheit geraten. Zwei Titel dieser CD belegen, daß Heinz Bierling auch dieses Instrument einer locker swingenden Verwendung zuführen kann.

Das swingende und solide Fundament kommt natürlich von Günter Logé. Die südpfälzische Schlagzeuglegende zeigt sich auch hier wieder in Top-Form. Ob heavy-groovendes Up-Tempo, coole Ballade oder easy dahingleitender Medium-Swing: Selten hört man ein Schlagzeug, das musikalisch in den Rest der Band so tiefgreifend integriert ist. Man beachte nur die Soli bei Cute und Sweet Georgia Brown.

Wenn wir schon beim Fundament sind, wollen wir nun Niklas Braun und seinen Kontrabaß würdigen. Obwohl erst einundzwanzig Lenze zählend (zum Zeitpunkt der Aufnahme 1998), entlockt er doch seiner Baßgeige diesen beeindruckenden Swing, als ob er schon in den dreißiger Jahren damit angefangen hätte. Aber auch bei den Balladen läßt er sein Instrument gefühlvoll singen und gibt ihnen so erst das richtige jazzige Flair.

Ob harmonisch geschmackvolle Begleitung, perlende Soli oder dezente, aber perfekt sitzende Einwürfe: Nicht nur der pianistische Part, sondern auch zwei Kompositionen dieser Produktion, darunter der Titelsong, stammen von Thomas Bierling. Namensähnlichkeiten sind hier weder zufällig noch beabsichtigt, sondern unvermeidlich: auch Musikgeschmack scheint manchmal vererblich zu sein. Familienunternehmen dieser Art sind jedenfalls relativ selten in der Jazzszene.