Lebenslust & Lessinglieder Klassik-Edition

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Beschreibung

Der alte Lessing neu entdeckt

Was geht Ihnen bei dem Namen Lessing durch den Kopf? Emilia Galotti? Nathan der Weise? Doch Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781), einer der bedeutendsten Dichter der Deutschen Aufklärung, war in seiner Jugend auch einer der „Stars“ der sogenannten Rokokolyrik. Diese seinerzeit äußerst populäre literarische Mode kreiste fast ausschließlich um Wein, Weib und Gesang – vergleichbar mit der heutigen Schlagerdichtung, wo es ja auch nur selten um etwas anderes geht. Kaum ein Dichter konnte sich ihr damals entziehen und so finden sich hier Namen, die in späteren Jahren allerdings eher mit sehr viel ernsthafteren Werken in Verbindung gebracht wurden, darunter Wieland, Klopstock und Mörike ebenso wie Schiller, Herder und Goethe.
Auch das ist Lessing:

„Ein Hurenhaus geriet um Mitternacht in Brand.
Schnell sprang, zum Löschen oder Retten,
Ein Dutzend Mönche von den Betten.
Wo waren die? Sie waren – – bei der Hand.
Ein Hurenhaus geriet in Brand.“

Lessings Jugendgedichte fanden fast alle Einzug in die Liederbücher des 18. und 19. Jahrhunderts und übertrafen die seiner Zeitgenossen an Popularität noch bei weitem. Ganz offenbar hatte der lebensfrohe Lessing durchaus selbst seine helle Freude an den frechen, ironischen und erotischen Stilmöglichkeiten dieser Mode. Schon in der Schulzeit hat Lessing lyrisch gedichtet, angeblich hat seine Schwester Dorothea sogar die allzu „frivolen Verse“ des jungen Dichters ins Feuer geworfen. Die ersten gedruckten Gedichte des 18jährigen Lessing erschienen als „Ermunterungen zum Vergnügen des Gemüts“ im Jahre 1747.
Auch damit diese unbekanntere Seite von Lessings Schaffen nicht in Vergessenheit gerät, hat der Lessingkenner Autor des bedeutenden Lessing-Mendelssohn-Stückes „Mein lieber Moses…“ Jens Oberheide das Projekt „Lebenslust & Lessinglieder“ initiiert. Unter seiner Leitung entstanden eine Klassik-Edition mit dem Bassbariton Marek Kalbus und dem Pianisten Maxim Böckelmann sowie eine Jazz-Edition mit Gabrielle Heidelberger und Band.
Herausgeber ist PEGASUS – Freimaurerischer Verein für Kunst, Kultur und Kommunikation e.V. Bayreuth, ein kreatives Netzwerk für Künstler und für die Freunde der Schönen Künste. Freimaurerei hat als Symbolbund und Wertegemeinschaft seit nahezu 300 Jahren eine große Anziehungskraft auf Künstler aller Ausdrucksformen und Sparten ausgeübt.
Das Bekenntnis zu den Werten des friedvollen und toleranten Miteinanders teilt der Freimaurer mit Gleichgesinnten, mit denen er das pflegt, was Lessing „Laut denken mit dem Freunde“ nennt. Gotthold Ephraim Lessing ist 1771 Freimaurer geworden. Bevor sich Lessing den Ideen dieses Weltbundes der Menschlichkeit zuwandte, hat er in einem seiner frühen Lieder die Freimaurer verspottet. Thomas Bierling hat dieses Spottlied erstmalig vertont. Es ist neben 11 jazzigen und chansonesken Neuvertonungen auf der Jazz&Chanson-Edition zu hören.
Klassik-Edition

FDie meisten der Gedichte Lessings wurden vertont, rund 125 Lieder entstanden bereits im 18. Jahrhundert, aber auch später bis in die heutige Zeit hinein inspirierten Lessings geistreiche und scharfzüngige Verse immer wieder Komponisten zu neuen Vertonungen. Die Zusammenstellung der Klassik-Edition beinhaltet so Lessingvertonungen aus vier Jahrhunderten, von Zeitgenossen Lessings wie Joseph Haydn und Ludwig van Beethoven über Sigfrid Karg-Elert bis hin zu Komponisten der Gegenwart wie Siegfried Matthus und Franck Adrian Holzkamp. Einige der Lieder wurden dabei als Handschriften und Autographen im persönlichen Nachlass des bedeutenden Musikforschers und Begründers des Lessing-Museums Georg Richard Kruse (1856-1944) entdeckt, für dieses Programm rekonstruiert und liegen hier nun als Weltersteinspielungen vor.

Die Mitwirkenden

Marek Kalbus

Marek Kalbus, deutscher Bass-Bariton, studierte an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin. Er wurde mehrfach Preisträger internationaler Wettbewerbe, u. a. beim Internationalen Belvedere Gesangswettbewerb Wien. Seitdem singt Marek Kalbus an wichtigen Bühnen und Musikzentren in der ganzen Welt, darunter die Deutsche Staatsoper Berlin, Opéra Comique Paris, Teatro Carlo Felice Genova, Teatro Dal Verme Milano, Teatro Massimo Palermo, Teatro Municipal de Santiago de Chile, Théâtre du Capitole Toulouse, die Flämischen Staatsoper Antwerpen, Konzerthaus Berlin und Berliner Philharmonie, Russische Philharmonie Moskau, Grand Theater Hongkong u. v. a.
Die internationale Presse schätzt seine Stimme als „kraftvoll und ausdrucksstark“ (La Repubblica), „mit heldischen Spitzentönen“ (Münstersche Zeitung), aber auch als „ungemein facettenreich mit großem Einfühlungsvermögen“ (Mainpost).
Es erschienen mehrere DVDs und CDs mit ihm auf dem internationalen Tonträgermarkt.

Maxim Böckelmann

Der junge Dirigent und Pianist Maxim Böckelmann studierte an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Durch seine außergewöhnliche Begabung konnte er bereits mehrere Preise bei verschiedenen Wettbewerben erringen, zuletzt 2012 beim Hans-von-Bülow Klavierwettbewerb Meiningen. Er ist Stipendiat des Richard-Wagner-Verbandes. Nach erfolgreichem Abschluss seiner Studien 2013 wurde Maxim Böckelmann direkt vom Theater Plauen-Zwickau als Assistent des Generalmusikdirektors und Solorepetitor mit Dirigierverpflichtung engagiert und ist dort bereits mehrfach als Dirigent mit großem Erfolg in Erscheinung getreten. Als Pianist gab Maxim Böckelmann nach vielen Konzerten in Deutschland im Jahr 2011 sein sehr erfolgreiches internationales Debut in Osaka mit Tschaikowskis 1. Klavierkonzert. Nicht zuletzt wird er darüber hinaus von namhaften Künstlern auch als Kammermusikpartner und als Liedbegleiter sehr geschätzt.

Franck Adrian Holzkamp

Der Komponist Franck Adrian Holzkamp wurde 1966 in Münster geboren und wuchs in Bielefeld auf. Er studierte Komposition, Dirigieren und Klavier an der Nordwestdeutschen Musikakademie in Detmold. Bereits als Student war er mehrfach Teilnehmer beim International Chain Festival und dem Deutschen Hochschulforum junger Komponisten und wurde 1991 mit dem Kompositionsförderpreis Mozart ´91 ausgezeichnet. Ab Ende der 90er Jahre lebte er in seiner Wahlheimat München, wo er als Bühnenkomponist und als Dirigent und Pianist verschiedener Ensembles und Orchester tätig war. Er ist mehrfacher Kompositions- und Kulturpreisträger, u. a. der Harmonia Classica Wien. Holzkamp komponierte (bisher) 3 Symphonien, eine Sinfonietta, verschiedene Konzerte, Lieder, Chor-, Kammer- und Klaviermusik, Bühnen- und Filmmusik und die Opern Casanova – oder: der reife Gesang, Haarman, ein deutsches Singspiel und Das Labyrinth – der Zauberflöte zweyther Theil.